Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2021; 15(04): 327-344
DOI: 10.1055/a-1331-7179
Allgemeine Chirurgie

Anastomosentechniken in der Pankreaschirurgie

Ulrich Friedrich Wellner
,
Joachim Friedrich Wellner
,
Tobias Keck
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Die Pankreasanastomose ist von jeher die „Achillesferse“ der Pankreaschirurgie. Daraus ergeben sich die im Beitrag beschriebenen Prinzipien für Pankreasanastomosen. Mit Ausnahme einiger Maßnahmen zum Pankreasstumpfverschluss bei Pankreaslinksresektion zeigt sich jedoch aktuell leider keine Anastomosentechnik oder adjunkte Methode eindeutig überlegen im Hinblick auf die Rate postoperativer Pankreasfisteln.

Kernaussagen
  • Die Pankreasanastomose ist von jeher die „Achillesferse“ der Pankreaschirurgie.

  • Hieraus ergeben sich die folgenden Prinzipien für Pankreasanastomosen:

    • atraumatische Operationstechnik,

    • sichere Drainage des Pankreassaftes in den Gastrointestinaltrakt,

    • Erhalt der Durchblutung der Anastomosenregion,

    • suffiziente Blutstillung zur Vermeidung von Hämatomentwicklung in der Anastomosenregion und Nachblutungen.

  • Mit Ausnahme einiger Maßnahmen zum Pankreasstumpfverschluss bei Pankreaslinksresektion zeigt sich aktuell leider keine Anastomosentechnik oder adjunkte Methode eindeutig überlegen im Hinblick auf die postoperative Pankreasfistelrate.

  • Angesichts der ernüchternden Datenlage zu verschiedenen Anastomosentechniken schlagen einige Autoren die postoperative Pankreatitis als das zugrunde liegende Problem vor [3]. Dieses Konzept erscheint theoretisch valide und wurde bereits in einzelnen retrospektiven Untersuchungen bestätigt.

  • Interessanterweise belegen 2 RCTs aus Finnland die Wirksamkeit der perioperativen Hydrokortisongabe zur Senkung der Pankreasfistelrate und Morbidität bei Pankreaskopf- und -linksresektion [36], [37].



Publication History

Article published online:
16 August 2021

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